Babyschwimmen – Ziele, Erfahrungen und Kosten

Babyschwimmen - Erfahrungen, Ziele und Kosten

Bastian

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Schwimmen macht nicht nur im Sommer Spaß. Auch im Winter kann der Besuch im Hallenbad zu einem echten Wochenend-Highlight werden.

Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Kinder das Wasser lieben.
Und damit Babys bereits an das Wasser gewöhnt werden, sind wir der Meinung, dass man bereits früh eine positive Beziehung zum Wasser fördern sollte.

Ab welchem Alter beginnt das Babyschwimmen?

Theoretisch können Babys bereits mit 6 Wochen am Babyschwimmen teilnehmen. Praktisch beginnen die meisten allerdings mit ca. 12 Wochen. Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Je nach Angebot und Ausstattung der Schwimmbäder kann das Babyschwimmen nahtlos in das Kleinkinder-Schwimmen übergehen, was dann irgendwann in Schwimmkurse für das Seepferdchen sowie weitere Schwimmabzeichen mündet.

Hinweis: Schwimmflügel oder andere Schwimmhilfen benötigen Babys noch nicht. Die werden erst ab einem Alter von ca. 1-2 Jahren sinnvoll.

Wir haben das Babyschwimmen mit beiden Kindern im Albertinen Krankenhaus in Hamburg besucht. In deren Rehazentrum ist ein kleines Schwimmbad, was ein wöchentliches Schwimmprogramm bis zu einem Alter von etwa 1,5 Jahren geeignet ist. Anschließend bietet das kleine Schwimmbad keine ausreichende Abwechslung und Herausforderung für die Kinder, sodass man auf andere Möglichkeiten ausweichen sollte.

Wie lange dauert das Babyschwimmen? 

Je jünger die Babys sind, desto kürzer ist die tatsächliche Zeit im Wasser. Ziel ist es nämlich nicht, 30 Minuten im Wasser mit ach und krach durchzuhalten, sondern die Zeit im Wasser zu genießen.

Als Faustformel kann man mit maximal 5 Minuten Wasserzeit pro Lebensmonat rechnen.

Zeigt die Haut des Babys leichte Marmorierungen, ist dies ein Zeichnen, dass dein Baby genug hat und leicht zu frieren beginnt. Besonders an den Händen kann man diese Marmorierungen bei Babys sehr gut erkennen.

Worauf muss ich beim Babyschwimmen achten? 

Das wichtigste ist der Spaß. Du musst dich als Mutter oder Vater im Wasser wohlfühlen, damit du dieses Gefühl auch deinem Kind übertragen kannst. Das Babyschwimmen hängt zu 100% von der Schwimmlehrerin oder dem Schwimmlehrer ab. Jeder gibt dem Kurs seine eigene Note mit seinen individuellen Liedern und Spielen.

Unser Tipp: Ein Kurs, der dir und deinem Baby vorschreibt in jeder Stunde tauchen zu müssen, ist absolut hirnrissig und meiner Meinung nach eher angsteinflössend als vorteilhaft. Einmalig Tauchen ist hingegen für uns total ok gewesen. Frag einfach vor deiner Anmeldung bei den Kursleitern, wie sie zu dem Thema stehen.Schwimmen soll schließlich Spaß machen. Deinem Baby und dir. Das ist die oberste Regel.

Natürlich muss nicht jedes Baby zwangsläufig zum Babyschwimmen gehen. Insgesamt ist aber das Erleben im Wasser eine sehr gute Vorbereitung auf das spätere Schwimmen lernen und die Schwimmabzeichen. Je früher ein Baby positive Erfahrungen im Wasser machen kann, desto weniger Ängste werden sich entwickeln.

Was erwartet mich in dem Schwimmkurs? 

Beim Babyschwimmen hat das Schwimmenlernen keinerlei Bedeutung. Es wird nicht fokussiert, dass dein Baby irgendwelche Bewegungsabläufe erlernt oder macht.

Vielmehr soll dein Baby die Schwerelosigkeit und die Berührung mit dem Wasser genießen, erkunden und erleben. Das Wasser beim Babyschwimmen hat im Idealfall eine Temperatur von 32-34 Grad. Auch die Raumtemperatur sollte bei ca. 30 Grad liegen, sodass es für dein Baby vor und nach dem Schwimmen angenehm warm ist. 

Immer wiederkehrende Rituale, wie beispielsweise Begrüßungs- und Abschiedslieder, bringen deinem Baby sehr viel Freude und Orientierung. Du wirst sehen, dass es bereits nach einige Zeit auf die einzelnen Lieder reagieren wird und diese wiedererkennt.

Auch während des Kurses wird viel gesungen, im Wasser geblubbert oder ein bisschen gespritzt. Diese spielerische Konfrontation mit dem Wasser bringt deinem Baby viel Vertrauen. Außerdem lernt es unterschiedliches Badezubehör und deren Material kennen, wie zum Beispiel Ringe, Nudeln oder Schwimmmatten.

Spielerisch wird die Auge-Hand-Koordination trainiert, indem beispielsweise schwimmende Enten gegriffen und eingesammelt werden sollen. Auch anderes Spielzeug kann dabei spielerisch erkundet werden.

Welche Badekleidung für Babys beim Babyschwimmen? 

Der Mini-Bikini, der Badeanzug, die Badeshorts oder Badehose sehen natürlich zuckersüß aus. Und ganz besonders, wenn dein eigenes Baby sie trägt. ABER beim Babyschwimmen reicht definitiv eine Schwimmwindel. 

Je mehr Wasser die Haut ohne zusätzliche Textilien berühren kann, desto besser werden die Nervenfasern unter der Haut stimuliert. 

Welche Vorteile hat das Babyschwimmen? 

Durch die fließenden Bewegungen im Wasser wird die Muskulatur deines Babys automatisch gestärkt, ohne dass die Gelenke dabei zu stark beansprucht werden. Durch die Schwerelosigkeit im Wasser können sogar kleine Babys sitzen. All diese ganz natürlichen Bewegungen im Wasser, das Strampeln und das Rudern mit den Armen fördern die Motorik. Der Wasserwiderstand hilft zudem der Muskulatur sich weiter zu entwickeln.

Das sind ganz neue Wahrnehmungsmöglichkeiten für dein Baby. Im Wasser merken Babys, dass sie durch Strampelbewegungen leicht voran getrieben werden. Natürlich immer im sicheren Griff der Eltern, aber dieses Vorankommen ist ein ganz neues Gefühl. Das fördert ungemein die Koordination der Gehirnhälften, sodass dein Baby auch „an Land“ besser neue Fortbewegungsmöglichkeiten ausprobieren oder gar nutzen kann.

Als kleiner, netter Nebeneffekt für die Eltern: Schwimmen macht müde. Dein Baby wird wahrscheinlich nach dem Babyschwimmen einen ausgiebigen Schlaf machen.

Kleine Anekdote von uns: Unser Großer hat nach dem Schwimmen einmal seine einzige Nacht in den ersten 2 Lebensjahren durchgeschlafen. Aber leider tatsächlich auch nur ein einziges Mal. Dieses Ereignis lies sich nicht wieder reproduzieren, so sehr wir auch versuchten.

Was kosten das Schwimmen für Babys? 

Die Kosten für das Babyschwimmen sind unterschiedlich und von einigen Rahmenbedingungen abhängig. Findet der Kurs in einem örtlichen Schwimmbad statt, so muss meist für Baby und auch Elternteil Eintritt bezahlt werden. Möchten weitere Familienmitglieder zuschauen, so ist ebenfalls der Eintritt für das Schwimmbad zu zahlen. Die Kosten sind in diesem Fall entsprechend höher, als bei einem reinen Babyschwimmkurs. 

Wir haben unser Babyschwimmen immer im Physio-Bereich des Krankenhauses Gemacht, in dem die Jungs geboren wurden.

Der Vorteil: Der Preis für den Schwimmkurs ist festgelegt, egal wie viele Zuschauer dabei sein möchten. Ein Kurs besteht aus 8 Terminen, die in Summe 88 Euro kosten. Zuschauer, wie zum Beispiel, das andere Elternteil, Geschwister und Omas & Opas sind gern gesehen und dürfen jederzeit ohne jegliche Kosten mitkommen. 

Wann dürfen Babys tauchen?

Und was ist der Atemschutzreflex? Babys haben einen natürlichen Atemschutzreflex, der sie zum Tauchen befähigt. Das heißt aber bitte nicht, dass sie jedes Mal tauchen müssen! Zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat verschwindet dieser Atemschutzreflex, sodass unbedingt er vor jedem Tauchgang erneut überprüft werden muss.

In unserem Babyschwimmkurs wurde das Tauchen angeboten. Eltern, die das gerne einmal ausprobieren möchten, können es machen – müssen es jedoch nicht. 

Der Ablauf zum Prüfen des Atemschutzreflexes sieht so aus: Mit einer Gießkanne wird zunächst Wasser den Arm entlang, hoch zur Schulter und über den Kopf gegossen. Schließt das Baby seinen Mund bei der Berührung des Wassers am Kopf, so ist der Atemschutzreflex noch vorhanden. Schnappt das Baby jedoch nach Luft, ist der Atemschutzreflex nicht mehr vorhanden, sodass nicht getaucht werden darf.

Was sind deine Erfahrungen mit dem Babyschwimmen? Wir freuen uns auf deine Kommentare. 

Foto: romrodinka / iStock

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Über den Autor

Bastian ist Co-Gründer und Redakteur des Familien-Blogs ohhappykids.de. Seit über 5 Jahren betreibt er zusammen mit seiner Frau diesen Blog, um seine Erfahrungen im Alltag mit 3 Kindern weiterzugeben. Hier findet man eine bunte Mischung an Themen rund um das Elternsein, Schlafprobleme oder auch nützliche Gadgets, mit denen gute Erfahrungen gemacht wurden.

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